Haben Sie denn für diese Woche eine Sondersitzung des Bundestages eingeplant?
Ich gehe nicht davon aus, dass das in dieser Woche der Fall sein könnte. Griechenland muss sich jetzt erst einmal intern sortieren mit der Möglichkeit eines Regierungswechsels. Darum besteht auch kein Handlungsbedarf des Deutschen Bundestages.
Sie haben sich für die Meisterpflicht stark gemacht. Wird das auch in dieser Woche eine Rolle spielen?
Ich mache jetzt im Juli sowie Ende August und im September bei mir im Wahlkreis eine Sommertour. Da bin ich bei vielen Unternehmen vor Ort. Dass wir die Meisterausbildung europäisch sichern konnten, ist sicherlich eine positive Botschaft, die ich aus Berlin mitbringe.
Und die besteht darin, dass auch das Thüringer Handwerk das traditionell hohe Niveau halten kann?
Wir haben als Unionsfraktion stark darauf gedrängt, dass bei der Harmonisierung der europäischen Berufsabschlüsse dieses Qualitätsmerkmal weiter bestehen bleibt. Das haben wir gegenüber der Europäischen Kommission immer wieder deutlich gemacht und jetzt mit einem Gesetz noch einmal abgesichert. Die Handwerkskammern haben selbst die erfolgreiche Kampagne „Ja zum Meister“ gestartet.
Sie haben auch das Bürokratieabbaugesetz mitgestaltet und gewürdigt. Ist das auch eine Förderung der klein- und mittelständischen Betriebe, die ja Thüringen prägen?
Bürokratieabbau ist ein wichtiges Ziel, aber auch ein schwieriges politisches Feld. Wir sind schon froh, wenn wir keine zusätzliche Bürokratie aufbauen. Es ist allerdings gelungen, ein Gesetz zu verabschieden, das das Ziel hat, dass für jeden zusätzlichen „Bürokratie-Euro“ einer wieder abgebaut wird. Wir entlasten gerade kleine Unternehmen bei Buchführungs- und Meldeplichten und entbürokratisieren Existenzgründungen. Diese Maßnahmen werden besonders unserer Thüringer Wirtschaftsstruktur gerecht.
Was liegt in der ersten Woche der Parlamentsferien für Sie noch an?
Ich habe einerseits noch Termine in Berlin und bin im Wahlkreis unterwegs. Im Bundestag besuchen mich in Berlin Schüler aus dem Gymnasium in Schleusingen. Dann werde ich meine Sommertour intensiv vorbereiten.
Steht die Sommertour in ihrem Wahlkreis unter einem bestimmten Thema?
Ich will da ein breites Schema abarbeiten, mit Besuchen in Betrieben, in der Landwirtschaft und bei sozialen Einrichtungen.
Ich bin als ehrenamtlicher Botschafter der Town & Country Stiftung bei verschiedenen Kindernothilfeprojekten unterwegs. Etwa zehn Projekte werde ich finanziell unterstützen.
Außerdem werde ich mich um Infrastrukturprojekte hinsichtlich des bevorstehenden Bundesverkehrswegeplans zusammen mit Staatssekretär Rainer Bomba (CDU) aus dem Verkehrsministerium beschäftigen. Auch Tourismusprojekte an der Werra, in der Rhön und im Thüringer Wald stehen auf dem Programm.
Macht Ihnen denn eine solche Tour Spaß?
Es ist immer eine schöne Zeit, weil man mit den Menschen Kontakt findet. Man kommt raus aus Berlin und kann vor Ort die Stimmung im Land erfassen.
Wenn Sie einen Terminwunsch frei hätten, was müsste das sein?
Ich würde mir wünschen, dass wir nicht zu einer Sondersitzung des Bundestages bezüglich möglichen weiteren Verhandlungen mit Griechenland nach Berlin reisen müssen.
Die letzten Monate haben gezeigt, dass diese griechische Linksregierung kein verlässlicher Verhandlungspartner in Europa ist. Zum Wohle aller Beteiligten spreche ich mich für den Grexit aus.
Quelle: www.theuringer-allgemeine.de